Wir blicken zurück auf ein eher Stilles Jahr. Jetzt schreib ich mir mal wirklich alles von der Seele um euch zu zeigen, ihr seit nicht allein. 2020 War für uns alle ein chaotisches Jahr. Ein Jahr wo die Welt aus den Fugen geraten ist. Wir alle hatten unsere Pläne. Wollten in den Urlaub fahren/fliegen, wollten abfeiern auf Partys oder Festivals, wollten unsere Familie besuchen. Doch dann kam alles anders. Ein kleines untotes Etwas ließ unsere Welt kräftig wanken. Unser Leben war auf einmal Leer.
Und Heute, im Dezember 2020, schreibe ich alles heraus. Ein Jahr an das ich mich in 10 Jahren noch erinnern werde. Eine Zeit die wir alle nur aus Filmen kennen. Wenn ich so dran denke könnte man wirklich eine Serie auf Netflix daraus drehen. Mein Jahresrückblick 2020: so abgedreht ist es verlaufen.
Lesezeit: 10 min
Januar/Februar: als die Welt noch „Normal“ war
Inhaltsverzeichniss
Ich denke an die ersten zwei Monate des Jahres. Hier und da hörte man das in Wuhan wohl ein Virus ausgebüxt ist. Ich dachte okay, wieder einmal so ein Schweinegrippe-Virus. Einmal gehört und dann Nie wieder. Vielmehr hat mich entsetzt das der Sohn einer guten Freundin durch einen Autounfall gestorben ist. An einen Baum gefahren und ausgebrannt… und warum ? Weil dieses scheiß Sturmtief Sabrina wohl meinte sie bräuchte ein wenig Aufmerksamkeit. Zwei Wochen später dann die Beerdigung, er war gerade mal 18 Jahre Alt.
Ich erinnere mich daran wie ich am 23. Dezember 2019 meinen eigenen Autounfall hatte. Kurz vor Heilig Abend … Mein Opel Corsa C Sportedition, Totalschaden. Und ich, ein Schleudertrauma. Ich war auf dem Weg zum Tierarzt. Was war mit meinen Katzen ? Nala war auf einmal im Kofferraum, Flips unter den Pedalen. Ich rief Max an: „Ich hatte gerade einen Unfall, der Katzenkorb ist kaputt!“ Meine Katzen, das war das wichtigste!
Ich schwelge in Erinnerung an die schöne Zeit wo alles noch „Normal“ war. Januar, der Start der ersten „Festivals“. Wenn man es so nennen mag. Naja, es ist wohl eher ein Winter und Motoradtreffen. Das Elefantentreffen im Bayrischen Wald und das Motorradtreffen Augustusburg. Das waren die ersten und die letzten Festivals im Jahre 2020. Man sitzt mit Familie und Freunden am warmen Lagerfeuer, schlürft warmen Tee und hält zusammen.
März: Freitag der 13, auf einmal war alles anders
Das Thema Corona Virus wird immer präsenter. Also langsam nervt es wirklich mit dieser Panikmache. Was soll das. Ständig dieses Abstand halten, ständige Ermahnungen, das ich mir ja nicht mal ins Gesicht fassen darf um mir die Augen zu reiben. Achten Sie auf die Niesetikette, halten Sie Abstand, umarmen Sie sich nicht. Darf ich nicht mein Leben leben wie ich das will ?
Und trotzdem war da diese große Verunsicherung. Ist es nur eine harmlose Erkältung? Oder doch ein Zombie Virus ? Naht die Apokalypse? Werden wir jetzt doch alle zu Zombies? Was will dieses Untote Vieh von uns ? … es betrifft nur alte Menschen, nur Risikogruppen! Okay, darunter zähle ich nicht, uff. Und was ist mit meinen Eltern? Mein Vater: Herzkrank und Diabetes, Meine Mutter mit Asthma, meine Großeltern über 80. Ich muss was tun, ich halte mich an die Regeln. Dann passiert auch nichts!
Immer wieder wurde betont, es sei unwahrscheinlich dass das Virus nach Deutschland rüberschwappt. Die Grenzen waren noch offen und in Italien die Hölle los. Die ersten 6 Fälle in Deutschland. Na gut, wooow, 6 Fälle, Wahnsinn, totale Übertreibung.
Dann der Lockdown. An das Datum werde ich mich in 100 Jahren noch dran erinnern. Am 11. März wurde die Epidemie zur Pandemie hochgestuft. Am 13. März (Freitag der 13.) Schloss mein Chef den Betrieb. Freitag der 13. Zufall? Ein Datum das ich so nicht mehr vergessen werden.
Mit dem ersten Lockdown folgten die Leeren Regale im Supermarkt. Keine Tütensuppen, Büxen und erst recht kein Toilettenpapier. Wahnsinn, was ist nur aus den Menschen geworden. Absoluter Albtraum, wann wache ich endlich auf, das ist bestimmt nur ein Film. Okay, ganz ruhig, in 6 Wochen ist alles wieder gut, dann ist Ostern und alles ist vergessen. Der Virus unter Kontrolle, Der Spuk findet ein Ende.
April: Verzweiflung
Mitte April, der Spuk findet kein Ende! Langsam wird’s doch lächerlich. Eine Verlängerung nach der anderen. Man will uns hinhalten. Mit Ostern kamen auch Theorien auf. Alle waren unzufrieden und einfach genervt. Warum entstehen eigentlich Theorien? Ich kanns euch sagen, aus purer Angst und die Frage nach dem Warum. Das ist die Natur des Menschen, bloß nicht naiv sein, lass dich nicht vereiern.
Um ehrlich zu sein stand ich auf keiner Seite. Ich möchte mich nicht entscheiden zwischen Gut und Böse. Gibt es ein Gut und Böse? Jeder meint recht zu haben. Egal ob „Aluhutträger“ oder „SchlafSchaf“. Es mangelte an Aufklärung und Gegenseitigen Zusammenhalt. Anstatt sich zu verstehen, anderen zuzuhören, wird sich nur bekriegt. Können die Menschen nicht einfach aufhören so arschig zu sein ?
Mai: Die Suche nach dem Sinn
Und dann war da noch das Dilemma mit den Festivals. Gnadenlos alles wurde abgesagt. Summer Breeze, Rockharz, Mera Luna, MPS, WGT, Wacken, Mein Leben, einfach abgesagt. Der Sinn war weg. Mein Lebensinhalt war weg. Was soll ich tun. Das wird ein Leeres, Stilles Jahr. Eine Welt brach zusammen, und mit ihr kam die Depression. Wie soll man das nur schaffen, ohne das Gefühl von Gesellschaft. Meine Festivals, meine zweite Familie.
Ich suchte Halt im Online Spiel. Kennt ihr Animal Crossing ? Bestimmt! Ein Spiel zum hinfläzen. Man konnte sich online treffen, mit allen Festivalfreunden. Wir haben uns sogar unser eigenes Festival online aufgebaut. Wir hielten zusammen, auch wenn es nur online war. Unser ganz eigenes aufgebautes WGT und Mittelalterfestival. Tschüss Viruswahnsinn und Hallo Heile Welt.
Mit den Ersten Festivals kam auch die Suche nach etwas Neuem. Wie kann man wohl das Jahr sinnvoll füllen. Genau: REISEN. Das war es, die perfekte Alternative. Natürlich kein Ersatz, aber es war ein Fortschritt! Als Ersatz für das Mittelalter gabs die Nordsee und ein Treffen mit Freunden. Man suchte sich Dinge, die die Lücken einigermaßen füllten. Die Onlinekonzerte, wenigstens etwas. Es Stand fest: das Jahr wurde eine chaotische Mixtur aus Reisen quer durch Deutschland und Online Konzerten. Das war mein Sinn für 2020. Und ich War Stolz ihn gefunden zu haben!
Juni/ Juli/ August: Es wird still
Der Sommer nahte und mit ihm unendliche Stille. Aber auch neue Wege, das Reisen durch Deutschland, das entdecken der eigenen Heimat. Es ist Wahnsinn wie viel man übersieht wenn man immer in die Ferne schaut. Wir waren an der Nordsee, im Elbsandsteingebirge, Erzgebirge, Markleeberger See, im Harz, Spreewald, im Vogtland, Thüringer Wald, und in Bückeburg.
Wir haben Schlösser gesehen, unglaubliche Landschaften entdeckt, Berge, Seen, Inseln, Wälder… und das alles in Deutschland? Der absolute Wahnsinn. Was haben wir nur verpasst.
Unser Anfänglicher Plan war eigentlich eine Reise nach Schweden. Zu diesem Zeitpunkt leider undenkbar. Ok, dann halt Dänemark. Bis zum letzten Tag mussten wir bangen ob das alles überhaupt klappt. Macht Dänemark überhaupt die Grenzen auf ? Wir lebten nur von Tag zu Tag. Anfang Juli wars dann soweit, die Grenzen hatten offen und wir konnten endlich reisen!
Mittendrin kam dann auch die Idee ein Blog zu eröffnen. „Eröffne doch deinen eigenen Blog, du schreibst doch so gern“ meinte Max. Ich gebe zu, ich schreibe wirklich unglaublich gerne, halte Erinnerungen fest! Aber ein Blog ? Neeee, Quatsch! Ich weiß doch gar nicht wie!
Der Gedanke ließ mich einfach nicht mehr los… okay, jetzt riskierst du es. Eröffne einen Blog, was hast du schon zu verlieren.
September/ Oktober/ November: Neue Hoffnung und Akzeptanz
1. September, ich hatte eine neue Arbeit. Aber ist es das was du machen willst? Auf einmal kam dieses Gefühl, das ich endlich das gefunden hab was ich wirklich will. Reisen! Und schreiben! Ich will nicht verrückt klingen, aber es fühlte sich tatsächlich so an wie eine kleine Erleuchtung. Mein Leben drehte sich immer nur ums Reisen. Seit Kindesalter, der Traum zu Leben und die Welt zu entdecken. Ich hab es nur nie gesehen, war in meinem Alltagstrott.
Der Sommer neigte sich dem Ende, mit dem Herbst kamen die steigenden Zahlen. Langsam war es normal, man hatte sich dran gewöhnt. Um ehrlich zu sein haben mich die Einschränkungen kaum noch gejuckt, die Urlaubssaison war zu Ende. Ich hatte es akzeptiert und hielt mich an die Regeln. Für meine Familie.
Dezember: Das Sahnehäubchen auf der Torte im Jahr 2020
Endlich, die schönste Zeit im Jahr, Weihnachten. Ohne Weihnachtsmarkt ? Ach Mensch, das können die doch nicht machen. Wo bleibt das Leben und die Leichtigkeit. Wo bleibt die Liebe, Gemeinschaft, Freunde, Familie? Was soll man tun, man hat nicht die Macht. Und Demonstrieren ? Für die Freiheit? Im Laufe des Jahres wäre ich bestimmt direkt dabei gewesen, vor lauter Wut und Zorn. Aber jetzt ?
Von überall hörte man auf einmal von kranken Menschen. Da waren nicht mehr nur die Zahlen, da lagen echte Menschen im Sterben! Sogar einen Bekannten hat es erwischt mit schwerem Verlauf. Jetzt war die Kacke wirklich am Dampfen. Ein Virus das in China ausgebrochen ist, legt jetzt unser Gesundheitssystem lahm.
Von allem nicht genug sind wir jetzt sogar in Quarantäne. Meine Schwiegermutter positiv getestet, und wir saßen mit im Boot. Und das zu Heilig Abend. Das Sahnehäubchen des Jahres 2020, besser wird’s wirklich nicht, Kappa.
Aber es gibt Hoffnung, ein Impfstoff naht. Und was ist mit dem Chip von Bill Gates ? Nun, ich glaube kaum das da was dran ist. Wie schon gesagt, lasst euch nicht von der Angst leiten, versucht rein logisch zu denken. Lest euch Experten Artikel durch, dort steht wie der Impfstoff aufgebaut ist. Es hat uns an Aufklärung gemangelt, jetzt gibt es Aufklärung. Ich kann euch aus Erfahrung sagen das Wissen euch die Angst nehmen wird. Versucht es ruhig einmal. Jeder hat das Recht auf Bildung, wenn man etwas nicht weiß.
Was uns das Jahr gegeben hat
Es hat uns so unglaublich viel gegeben. Bei all der scheiße die uns dieses Jahr auf dem Kopf gefallen ist, ziehen wir das positive daraus. Wäre alles nicht so gekommen wie es gekommen ist, dann wüsste ich immer noch nicht was mein großer Traum ist. Ich würde immer noch im Alltagstrott versinken. Corona hat uns den normalen Alltag genommen, und uns neue Herausforderungen gegeben. Herausforderungen mit denen neue Möglichkeiten entstehen.
Das Jahr hat uns allen gezeigt was es bedeutet Familie zu haben, Was es bedeutet In Freiheit zu Leben. Was überhaupt Frieden bedeutet. Das alles haben wir von diesem Untoten Etwas gelernt. Versucht aus all dem Abfall der euch zu Füßen liegt, die guten Dinge heraus zu sortieren. Ihr werdet merken, jeder von uns wächst an Herausforderungen, und auch an dieser.
Vorfreude auf das Jahr 2021
Ich hoffe wirklich inständig das 2021 besser wird. Mein Motto lautet in diesem Fall „Leben“. Lebe immer jetzt, schiebe niemals auf. In diesem Sinne werde ich mein Auslandsjahr vorbereiten für 2022. Handyvertrag kündigen, an Seminaren teilnehmen, und alles was eben so dazugehört. Ich werde an Festivals teilnehmen und diese in vollen Zügen genießen. Ich werde ganz einfach, Leben!
Das wars von uns, we wish you a better new year! See you soon in 2021!
Wenn ihr den Artikel voll dufte fandet dann schreibt uns doch gerne in die Kommentare. Wie war euer Jahr ? Was habt ihr erlebt? Was habt ihr daraus gelernt?
Hier findet ihr nochmal unsere besten Erlebnisse zu diesem Jahr: Viele weitere Artikel werden folgen
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Das Elbsandsteingebirge in der sächsischen Schweiz – Quer zum Meer
Sylt und unsere Fahrradtour nach Westerland – Quer zum Meer
Das wilde Erzgebirge und der Fichtelberg – Quer zum Meer
Über Rastede/Oldenburg, der Nordsee und Cuxhaven – Quer zum Meer
Dänemark
Rømø/Lakolk Strand im Nationalpark Wattenmeer – Quer zum Meer
Natur erleben auf Rømø, im Nationalpark Wattenmeer – Quer zum Meer
Ribe, eine Zeitreise zu den Wikingern – Quer zum Meer
Am Vejers Strand, zwischen den Dünen – Quer zum Meer
Unsere Radtour nach Tirpitz, Oksby und Blåvand – Quer zum Meer
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